Guter Gott, die Pandemie nimmt ihren Lauf.
Die Ereignisse überschlagen sich.
Täglich erreichen uns neue Erkenntnisse über das Virus und seine Ausbreitung.
Kurven des Verlaufs, wenn wir jetzt nicht handeln und uns einschränken.
Bilder des Schreckens aus Italien.
Wir stehen noch ganz am Anfang.
Nicht auszudenken, was noch auf uns zukommt.
Angst, Panik, Hysterie vereinnahmen viele Menschen.
Wie werden wir die kommende Zeit überstehen?
Was macht das mit mir und meinem Leben?
Mich tröstet der Gedanke,
dass du, Gott, Anfang und Ende bist.
Auch wenn wir ganz am Anfang stehen,
bist du derjenige, der uns beisteht.
Der uns die Kraft gibt, durchzuhalten.
Der uns den Geist schenkt, besonnen zu bleiben.
Der uns die Zuversicht ins Herz legt: alles wird gut.
Diese Hoffnung treibt mich an, guter Gott.
Diese Hoffnung erkenne ich in jedem Sonnenstrahl, jedem Lachen der Kinder, jedem Kerzenschein.
Du begegnest uns, auch wenn wir persönliche Begegnungen einschränken müssen.
Ich gehe durch meine Räume,
mein Schlafzimmer, mein Wohnzimmer, meine Küche, mein Bad,
ich sehe mein Bett, mein Sofa, meine Schubladen und Bücher
und ich weiß, ich bin gesegnet.
Gesegnet mit einem zu Hause, das ich mit lieben Menschen teile.
Und ich bin dankbar für diesen Rückzugsort.
Dankbar und gewiss, dass du da bist.
Du bist Anfang und Ende.
Guter Gott, entzünde dein Licht der Zuversicht in unseren Herzen.
Lass uns Anteil nehmen am Leid der Kranken und Infizierten
und gib uns die Kraft, ihnen beizustehen.
Sende du deinen Geist der Liebe, damit wir füreinander da bleiben.
Auch wenn wir daheim bleiben.
Sei du bei uns mit deinem Frieden.
Amen.

Susanne Knoch