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(Fotos: Roland Sand)


Wenn die Kraft des Gebets spürbar wird

Sonntagabend, 18 Uhr, Stadtkirche ULF: Minutenlang läuten hier und in ganz Bruchsal zeitgleich sämtliche Kirchenglocken. Dieses weithin hörbare Zeichen ist Teil einer aktuellen bundesweiten ökumenischen Aktion. Die Deutsche Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) haben zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) die Gläubigen zum Gebet für den Frieden in der Ukraine aufgerufen - und überwältigend viele sind dem Aufruf gefolgt.

In dem kurzfristig auf die Beine gestellten Gottesdienstangebot drehten sich gemeinsame Gebete,  Andacht in Stille, Lieder und Fürbitten um die derzeit so präsente Zerbrechlichkeit des Weltfriedens. In seiner Predigt sprach Pfarrer Achim Schowalter von der Paul-Gerhardt-Gemeinde die Fassungslosigkeit und das Erschrecken angesichts des Kriegs an und betonte, dass die Mission von Jesus im Kern immer eine Friedensmission war.

Diakon Bernhard Wilhelm von der Seelsorgeeinheit St. Vinzenz verwies auf eine kleine Besonderheit, bevor er das Kyrie anstimmte: Die Melodie des Bittrufs stammte diesmal aus der orthodoxen Liturgie der Ukraine. Und so konnte bereits der Gesang die Gläubigen weltweit symbolisch verbinden. Diese tröstliche Kraft von Gesang und Gebet kam genauso im Vaterunser zum Tragen wie auch im Friedensgruß und dem Segen. Was die Gottesdienstbesucher mitnahmen? Es braucht Zeichen, um den Frieden glaubwürdig zu leben. Ein starkes Zeichen wurde hier und heute gesetzt.

Katharina Werle