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(Fotos: Roland Sand)


Vater vergib!
 
Es ist wieder Sonntagabend und es ist wieder Zeit für das ökumenische Friedensgebet – denn es ist immer noch Krieg: Seit Wochen erschüttert Menschen in aller Welt die Zerstörung und das Leid in der Ukraine. Deshalb treffen sich auch an diesem Abend die christlichen Gemeinden Bruchsals zum Innehalten, zum Singen und Beten für Frieden.
 

Zentral erneut die Versöhnungslitanei von Coventry mit dem eindrücklichen Ruf „Vater vergib!“. Die zwei schlichten und starken Worte, eingemeiselt in die Chorwand der englischen Kirchenruine, gelten seit dem Zweiten Weltkrieg als wichtiges Zeichen für Versöhnungsarbeit und sind heute aktueller denn je. Susanne Mientus spricht das internationale Versöhnungsgebet und übernimmt versiert ebenso die musikalische Umrahmung. Im Wechsel mit ihr bereichert Erika Gerken die Gebetsstunde mit Texten, die im Fazit enden: Was wir können? Unsere Arme und Herzen weit öffnen.

Und Sven Gärtner von der Freien evangelischen Gemeinde Bruchsal fragt in seiner Ansprache, ob das reicht? Zu beten? Natürlich nicht, auch praktische Unterstützung und Trost sind vonnöten, aber, da wir in einer „gefallenen Schöpfung“ leben, eben auch die lebendige Hoffnung von uns Christen, gerade mit Blick auf die Ostertage. Die praktische Umsetzung gelang übrigens ebenfalls an diesem Abend: Denn wie bereits am Sonntagmorgen bei der Hofkirche spendeten die Besucher der Stadtkirche für die Ukraine, indem sie Tütchen mit frischem Gebäck erstanden. Bei der kleinen und kurzfristig organisierten Spendenaktion kam eine Summe von fast 700 Euro zusammen; das Geld wird dringend benötigt, um Flüchtlinge, die im Vinzentiushaus ein Dach über dem Kopf gefunden haben, mit dem Nötigsten zu versorgen: ein herzliches Dankeschön an alle Spender.

 
Katharina Werle